Einiges über den Vierfleck

In natürlicher Umgebung an nicht ganz stillen Gewässern mit reichlich Uferbewuchs finden wir den Vierfleck durchaus häufig. Ihren Namen trägt diese Libellenart wegen der vier auffälligen dunklen Flecke an den Flügelkanten. Er findet sich in weiten Teilen Mittel- und Nordeuropas, Asiens und auch in Kanada und Alaska. Alles, was der Vierfleck braucht, sind kleinere Teiche mit üppiger Vegetation und seichten Ufern. Aber auch ohne tiefere stehende Wasser kann er leben und kommt in Sümpfen, Mooren und sogar kleinen Tümpeln im Wald vor. Wichtig ist die Kombination aus Wasser und starken Uferpflanzen.

Die fertige Libelle ist beeindruckend groß. Sie kann bis zu 45mm lang werden, wobei ihr großer Hinterleib davon an die 30mm einnehmen kann. Die Flügel können auch beachtliche 38 mm lang werden, was eine Spannweite von 7-8 Zentimeter ausmacht. Männliche und weibliche Tiere erscheinen für das bloße Auge des Beobachters gleich.

Bevor der Vierfleck – wie die meisten anderen Libellenarten auch – für einen einzigen Sommer seine prächtige Libellengestalt annimmt, lebt er schon einige Jahre als Larve. Und zwar nicht in der Luft, denn die Larve kann nicht fliegen, sondern im Wasser. Diese Larve ist wesentlich kleiner als die spätere Libelle. Sie ist nur maximal 26 mm lang und keinen Zentimeter breit. Die Larve ist behaart und hat Augen, Fühler und starke Beine.

Als Larve bevorzugt der Vierfleck Wasser, das dauerhaft mindestens 20 cm tief und mit Pflanzen bewachsen ist. In den ersten Larvenstadien hält er sich am liebsten an den unter Wasser gelegenen Pflanzenteilen auf. Später bevorzugt er  das Leben auf dem Schlamm am Grund. Wie warm oder kalt das Wasser ist, macht für die Larven wenig Unterschied. Viel wichtiger ist der Sauerstoffgehalt. Der Vierfleck ist nicht besonders anspruchsvoll an die Wasserqualität und nimmt auch Brackwasser an. Andere Libellenarten sind da wesentlich empfindlicher. Nur austrocknen sollte das Gewässer zu keiner Jahreszeit. Was er auch nicht gern hat, sind starke Temperaturwechsel des Wassers innerhalb eines Tages.

Das Futter der Larven sind Kleintiere, die auf dem Gewässergrund leben. Schon in diesem Stadium ist der Vierfleck ein Räuber und frisst kleine Fische, Kaulquappen und wenn die Nahrung sehr knapp ist auch Artgenossen.

Ist die Larve reif zum Schlüpfen, dann verlässt sie das Wasser, in dem sie mehrere Jahre gelebt hat. Sie geht ans Ufer oder klettert direkt an einer Pflanze hinauf, die im Wasser wächst. Sehr häufig findet man Vierflecklarven an Schwertlilien- oder Rohrkolbenblättern. Die Larve kann bis zu zwei Meter hoch aus dem Wasser klettern. Sie braucht zum Schlüpfen einen trockenen Platz, von dem aus sie später auch abfliegen kann.

Schlüpfende Libelle im Film


Foto: Hier sieht man deutlich woher der Vierfleck seinen Namen hat.

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